Die Staubläuse (Psocoptera) wurden in der Geschichte schon mit einer Vielzahl von Namen belegt: Staubläuse, Bücherläuse, Steinläuse, Papierläuse, Flechtlinge oder auch Wandschmiede. Weltweit wurden bislang ca. 2.000 Arten beschrieben, davon kommen ca. 93 Arten in Mitteleuropa vor. Staubläuse haben sich einer breiten Palette von Lebensräumen angepasst. Analog zu ihren Lebensräumen unterscheidet man innerhalb der Gruppe Psocoptere die einzelnen Arten anhand der bevorzugten Lebensräume: als Bewohner von Blättern (Blattbewohner: Follicole), Rinden (Rindenbewohner: Corticole), Steinen (Steinbewohner: Lapidocole), Höhlen (Höhlenbewohner: Carvernicole), Nestern (Nestbewohner: Nidicole) und als Bewohner von Häusern (Domicole). Insbesondere auf die Hausbewohner (die domicolen Arten) wie Staub- oder Bücherläuse soll hier eingegangen werden.
Bestimmung
Die eigentlichen Staub- bzw. Bücherläuse (insbesondere Familie Liposcelidae) sind zwischen 0,66 und 1,40 mm groß, weichhäutig, meist gelb oder bräunlich.
Lebensweise / Biologie
Staubläuse ernähren sich insbesondere von Schimmelpilzen und Algen, Vorrats- und Getreideprodukten, Teigwaren, Insektenresten und anderen pflanzlichen oder tierischen Stoffen sowie von Papiermaterial. Kot und abgestorbene Tiere können Lebensmittel verunreinigen und sie damit verderben. Staubläuse kommen vorwiegend in feuchten Wohnungen und Neubauwohnungen, aber auch in Bibliotheken und in Kellerräumen, auf offen gelagertem organischem Material, in Küchen oder Vorratskammern sowie in Zimmern mit Zimmerpflanzen vor. In frisch tapezierten oder feuchten Neubauwohnungen kommt es oft zur Massenvermehrung. Sie fressen dort den kaum sichtbaren Schimmelpilzrasen von der Tapete ab und hinterlassen einen feinen Papierstaub. Die optimalen Bedingungen für ihre Entwicklung liegen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 % und Temperaturen von 25° C.
Die Entwicklungsdauer
Die Entwicklungsdauer ist temperaturabhängig und beträgt 20 bis 40 Tage. Sie verläuft über das Eistadium und die anschließenden 3 bis 6 (8) Larven-Nymphenstadien bis zum fertigen (adulten) Insekt. Staubläuse gehören zu den Hemimetabolen, d. h., es wird keine Metamorphose durchlaufen. Schon die Larven sehen wie „richtige Mini-Staubläuse“ aus. Ein Weibchen legt circa 100 – 110 Eier. Die Eier werden ganzjährig produziert, sodass mindestens 6 – 8 Generationen pro Jahr (in Häusern) erreicht werden können. Die Lebensdauer von Staubläusen beträgt etwa 10 – 12 Wochen. Werden Staubläuse als mögliche Auslöser von Allergien unterschätzt? Staubläuse treten in Wohnungen wesentlich häufiger auf, als angenommen wird. Diese Insekten könnten, ebenso wie Hausstaubmilben, ein Auslöser für Allergien sein. In einer Untersuchung bei 87 Allergikern wurden bei einem Drittel der Patienten im Blut Antikörper gegen Antigene von Staubläusen gefunden. Bei einer Untersuchung der Allergie- und Asthmaklinik Bad Lippspringe stellte sich heraus, dass viele Allergiker Antikörper gegen Bestandteile von Staubläusen gebildet haben. Es wurden Blutproben von 87 Patienten untersucht, die gegen Vorratsmilben allergisch waren. Bei fast 30 % seien im Serum auch Antikörper nachgewiesen worden, die für Staubläuse spezifisch waren. Ob diese Antikörper eine klinische Bedeutung hätten, sei bisher unklar.
Bekämpfung / Vorbeugung
Die Wohnräume durch regelmäßiges Stoßlüften und Heizen trocken halten. Fenster im Winter nicht gekippt lassen, da sonst die Räume auskühlen und der Luftaustausch zu gering ist (Folge: Schimmelbildung). Keine Bücher in feuchten Kellern lagern. Befallenes Material austrocknen. Da Staubläuse einen sehr dünnen Hautpanzer haben, vertrocknen die Läuse durch Wärme äußerst schnell. Eine Invasion von Staubläusen kann auch von verlassenen Spatzen- und Taubennestern ausgehen. Diese in einer fest verschlossenen Tüte in den Restmüll geben. Aufgrund hoher Baufeuchte kann sich an organischen Materialien, wie zum Beispiel Tapeten usw., Schimmel bilden. Dieser Schimmelrasen muss nicht unbedingt mit bloßem Auge erkennbar sein. Er kann aber über spezielle Messungen nachgewiesen werden.
Geräte zur Dehydrierung (Feuchtigkeitsentzug) können im Fachhandel gemietet werden. Die Staubläuse wiederum ernähren sich von solch einem Schimmelrasen. Es muss in erster Linie die Ursache der Baufeuchte ermittelt und abgestellt werden. Ein Schädlingsbekämpfer kann zwar durch geeignete Methoden einen Befall von Staubläusen tilgen, die Ursache jedoch (Baufeuchte) muss in jedem Fall abgestellt werden, da es sonst erneut zu Befall von Staubläusen kommen kann.
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