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Holzwurm (Gemeiner Nagekäfer)

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Inhaltsverzeichnis

Gemeiner Nagekäfer (Anobium punctatum)

Ein Gemeiner Nagekäfer, besser unter der Bezeichnung Holzwurm bekannt, kommt selten allein. Der Befall mit Nagekäferlarven geht oft mit enormen Schäden an Möbeln oder anderen Holzgegenständen einher. Selbst alte Holztreppen werden nicht verschont. Besonders gefährlich wird es bei tragenden Holzobjekten. Aber was genau hat es auf sich mit Anobium Punctatum, dem Gemeinen Holzwurm, der seinem Namen im doppeldeutigen Sinne des Wortes alle Ehre macht? Erfahren Sie hier, wie Sie den Holzwurm erkennen, einem Befall vorbeugen und was Sie tun müssen, wenn der Schädling bereits sein zerstörerisches Werk begonnen hat.

 

Gemeiner Nagekäfer – So sehen Holzwürmer in der Wohnung aus

Wie sieht ein Holzwurm aus? Der graubraune Gemeine Nagekäfer erreicht im ausgewachsenen Zustand eine Länge zwischen 2,5 und 5 Millimetern. Sein Kopf ist für das Auge nicht ersichtlich, da er sich komplett unter einem Halsschild verbirgt, das an eine kleine Kapuze erinnert. Er verfügt über elfgliedrige Fühler, ist beidseitig behaart und mit gestreiften Flügeln ausgestattet. Larven, die das eigentliche Problem darstellen, sind 1 bis 6 mm lang, weiß und gekrümmt.

 

Der Gemeine Nagekäfer und seine Fortpflanzung

Ist die Befruchtung erfolgt, legt das Weibchen der Gemeinen Nagekäfer Holzwurm-Eier in Hohlräumen und Holzritzen ab. Aus diesen schlüpft jeweils eine Holzwurm-Larve, die anschließend durch das Fressen des Holzes ihre Entwicklung sichert. Ist die Larve ausgewachsen, verpuppt sie sich. Aus dieser Puppe schlüpft später ein geschlechtsreifer Gemeiner Nagekäfer, der sich anschließend aus dem Holz entfernt. Hierfür bildet er zwei Millimeter große Löcher, die ihm dies ermöglichen. Jetzt startet ein neuer Zyklus der Fortpflanzung. Die Entwicklungszeiten der Larven variieren deutlich. Bei manchen dauern sie ein Jahr, andere wiederum benötigen hierfür acht Jahre. Das hängt vom Lebensraum und der dort herrschenden Temperatur ab.

 

Anobium punctatum – der Gemeine Holzwurm und sein Lebensraum

In der freien Natur werden Sie selten auf einen Gemeinen Nagekäfer oder dessen Larven treffen. Frisches Holz stellt für ihn keine Option dar, der Trockenholzschädling benötigt abgestorbene Bäume und Sträucher für seine Eiablage. Gerne hält er sich deshalb auf Dachböden oder in Kellereingängen auf. Die geschlüpften Larven ernähren sich von trockenem Holz, benötigen jedoch für ihr Wachstum zunächst eine Mindestholzfeuchtigkeit von etwa 11 %. Es sind meist ungeheizte Räume, die letztlich zu einem hohen Holzwurm-Befall führen, da kühlere Plätze von den Schädlingen bevorzugt werden. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Holzart es sich handelt. So werden Sie im Ernstfall Fraßspuren an Balken, Brettern, Möbeln oder Holzfußböden entdecken.

 

Hört man Holzwürmer? So erkennen Sie einen Holzwurm-Befall

Sie wundern sich schon länger über kleine Löcher in einem Möbelstück oder über ein wenig Holzmehl auf dem Boden? Dann gilt es jetzt, aktiv zu werden. Denn vielleicht hat der Gemeine Nagekäfer Einzug in Ihre Wohnung gehalten. Fehlt das Holzmehl, aber es sind Löcher vorhanden, kann es sein, dass die Larven aktuell nicht aktiv sind. Dennoch gibt es keine Entwarnung. Der Gemeine Holzwurm legt lediglich eine Pause ein, um wenig später wieder sein Unwesen zu treiben. Die Larven fressen sich durch das Holz und es entstehen Gänge. Das Holzmehl gelangt auf diesem Wege früher oder später nach außen. Meist ist davon auszugehen, dass der Befall größer ist, als auf den ersten Blick vermutet. Hier ist die Einschätzung eines Sachverständigen empfehlenswert. Denn auch tragende Holzbalken können betroffen sein, was Sie und Ihre Familie einer nicht zu unterschätzenden Gefährdung aussetzt.

 

Kann man Holzwürmer hören?

Es ist keine Seltenheit, dass lediglich ein bestimmtes Geräusch den Befall mit dem Gemeinen Nagekäfer vermuten lässt. Knabbernd oder knuspernd fressen sich die Larven durch das Holz auf dem Dachboden. In ruhiger Umgebung lassen sich diese Laute deutlich vernehmen. Guten Appetit wünscht dabei niemand!

 

Holzwurm bekämpfen: Möbel und Bausubstanz schützen

Bei einem akuten Holzwurm-Befall, der sich vielleicht durch das gesamte Haus zieht, werden umfangreiche Maßnahmen unverzichtbar. So müssen tragende Holzbauteile oftmals ausgewechselt werden. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, zunächst einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der die Statik überprüft. Befallenes Holz kann auch durch ein entsprechendes Fachunternehmen einer speziellen Behandlung unterzogen werden. Dabei geht es um die thermische Heißluftanwendung bei 55 Grad Celsius, die mindestens eine Stunde lang vorgenommen wird. Aber dies alles ist nur im Hinblick auf den akuten Fall von Nutzen. Vorbeugend macht es keinen Sinn. Wichtig ist, dass zuvor der Befall genau eingeschätzt wird. Beim Holzwurm kann eine Übertragung auf andere Möbel stattfinden. Bleiben bei der Bekämpfung einige Larven am Leben, kann alles umsonst gewesen sein.

 

Den Gemeinen Holzwurm in Eigenregie vernichten: Hausmittel gegen Holzwürmer

Sind lediglich einige Möbelstücke vom Gemeinen Nagekäfer befallen, können Sie folgendes unternehmen:

 

Der Gemeine Holzwurm überlebt eine Temperatur von 55 Grad Celsius nicht. Und diese Kenntnis können Sie nutzen, wenn es sich um kleine Möbelstücke oder Holzspielzeuge handelt, die vom Holzwurm befallen sind. Machen Sie es einfach wie die Fachleute und bekämpfen Sie den Holzwurm mit der Wärmemethode. Stellen Sie die betroffenen Holzgegenstände bei 55 Grad Celsius für zwei bis drei Stunden in den Backofen. Sämtliche Larven des Gemeinen Nagekäfers sind nun abgetötet. Leider sind es nur die kleinen Gegenstände, eben die, die in den Ofen passen. Wer im Besitz einer Sauna ist, kann die Wärmemethode für größere Holzteile auch dort anwenden. 

 

Als weitere Option ist es möglich, die Sonne zu nutzen. An heißen Tagen können Sie unter Zuhilfenahme einer schwarzen, luftdicht abgeschlossenen Folie dem Holzwurm in Holzgegenständen den Garaus machen. Stellen Sie das so vorbereitete Stück in die pralle Sonne. So kann eine Temperatur von über 50 Grad Celsius schnell erreicht werden. Hilfreich in diesem Zusammenhang ist ein Thermometer, mit dem Sie feststellen können, wie sich die Temperatur entwickelt. Drei Stunden bei 55 Grad reichen aus, um die lästigen Schädlinge loszuwerden. Damit Risse im Holz vermieden werden, lassen Sie den Gegenstand in der Folie über Nacht abkühlen.

 

Was hilft gegen den Holzwurm? Alkohol aus Methode

Nutzen Sie Alkohol, um einen Befall von kleinen Holzteilen mit dem Gemeinen Holzwurm zu bekämpfen. Hierfür eignet sich jedoch kein alkoholisches Getränk. Ein bewährtes Mittel gegen Holzwürmer ist mit Isopropanol gegeben. Es handelt sich hierbei um einen Alkohol, der sich ohne Rückstand verflüchtigt. Beachten Sie aber bitte, dass diese Methode nur für kleine Holzgegenstände empfehlenswert ist und auch nur im Freien angewendet werden sollte. So wird vermieden, dass ein Gemisch aus Isopropanol und Luft entsteht, das als hochexplosiv gilt.

 

Um den Gemeinen Holzwurm auf einfache Weise loszuwerden, nehmen Sie jetzt einen Pinsel zur Hand und tragen den Alkohol damit auf das Holzobjekt auf. Dabei sollten Sie nicht sparsam vorgehen und recht zügig arbeiten. Dies trägt dazu bei, ein zu schnelles Verdunsten zu vermeiden. Danach wickeln Sie den Gegenstand fest in eine Folie ein, damit das Isopropanol gut einwirken kann. Anschließend ist Ihre Geduld gefragt: Es dauert mindestens drei Tage, bis sich sämtliche Holzwürmer verabschiedet haben. Abhängig von der Dicke des Holzes kann das Unterfangen manchmal allerdings nicht gelingen. Stärker als drei Zentimeter sollte das Holz nicht sein. Der Alkohol würde sonst nicht weit genug vordringen können und der eine oder andere Holzwurm doch noch überleben.

 

Holzwurm behandeln – Vorbeugen ist das Geheimrezept

Um einen Befall mit dem Gemeinen Nagekäfer zu vermeiden, können Sie im Vorfeld einiges tun. Ausgeprägte Temperaturschwankungen innerhalb eines Gebäudes stellen optimale Bedingungen dar. Leider nicht für Sie, sondern für den Gemeinen Holzwurm. Unbeheizte Bereiche direkt neben extrem warmen Räumen sollten vermieden werden. Auch ungenutzte Zimmer zu beheizen, verschlechtert die Überlebenschancen des Holzwurms deutlich. Die Gemeinen Nagekäfer benötigen eine ausreichende Luftfeuchtigkeit und fühlen sich bei moderaten, eher kühlen Temperaturen wohl. Daran sollten Sie auch beim Putzen denken. Reinigen Sie Holzfußböden bevorzugt trocken oder nur so feucht, wie es gerade erforderlich ist. Zudem kommen beim nassen Wischen Holzstollen der Möbel vermehrt mit Wasser in Berührung. Auch hier gilt: So wenig Feuchtigkeit wie möglich, damit sich der Gemeine Holzwurm erst gar nicht wohl fühlt.

 

Stellt der Befall mit dem Gemeinen Holzwurm ein Gesundheitsrisiko dar?

Natürlich ist es sehr unangenehm, den Gemeinen Nagekäfer im Haus zu haben. Dennoch müssen Sie sich keine Sorgen um Ihr gesundheitliches Wohlergehen machen. Der Gemeine Nagekäfer ist lediglich ein Materialschädling. Gesundheitsrisiken für Menschen bestehen nicht. Erst, wenn die Bausubstanz so stark beeinträchtigt ist, dass die sichere Statik nicht mehr gegeben ist, wird es für Sie gefährlich.

 

Der Gemeine Nagekäfer im Haus: Gezielt handeln

Wenn Sie festgestellt haben, dass ein Holzgegenstand in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung vom Gemeinen Nagekäfer befallen ist, bewahren Sie die Ruhe. Gehen Sie gezielt daran, nach weiteren Hinweisen – primär an tragenden Holzteilen – zu suchen. Sind Sie unsicher, wie hoch der Befall tatsächlich ist, wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Fachmann. Der kann schnell feststellen, wie hoch der Befall mit dem Gemeinen Holzwurm tatsächlich ist und welche Schritte unternommen werden sollten.

 

Sind Sie jedoch sicher, dass es sich nur um ein kleines Holzteil handelt, in dem der Gemeine Nagekäfer aufgetaucht ist, versuchen Sie mit einer der zuvor beschriebenen Methoden dem Spuk ein Ende zu bereiten. Wichtig ist vor allem aber, die in diesem Beitrag erwähnten vorbeugenden Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, früher oder später mit dem Gemeinen Nagekäfer konfrontiert zu werden. Schauen Sie sich auch immer mal auf dem Dachboden um. Denn lässt sich hier ein Befall mit dem Gemeinen Nagekäfer erkennen, sind oft tragende Holzteile betroffen. Dann muss schnell gehandelt werden. In den meisten Fällen jedoch findet sich der Gemeine Nagekäfer zunächst in hölzernen Kleinteilen. Wird dann umgehend reagiert, gibt es keinen Grund, in Panik zu verfallen.