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Echter Hausschwamm (Serpula lacrimans)

Echter-Hausschwamm

Biologie und Entwicklung

Der Echte Hausschwamm ist der wichtigste holzzerstörende Pilz an verbautem Holz in Gebäuden. Sein Auftreten muss sehr ernst genommen werden und Gegenmaßnahmen sind stets erforderlich. Das Myzel (Pilzgeflecht) des Echten Hausschwamms überzieht das Holz in unterschiedlicher Form. Oft ist das ältere Myzel grau (amselgrau), das junge Myzel hingegen ist weiß. Der Hausschwamm kommt vor als watteartiger weißer Überzug, als papierartige dünne Lappen und als fadenartiger Überzug mit trockener, faseriger Struktur. Der Pilz bildet bis zu 4 m lange Myzelstränge aus, mit denen er Mauerwerk überwindet und sich von Holzteil zu Holzteil bewegen kann. Werden vom Pilz Fruchtkörper ausgebildet, sind diese von pfannkuchenartiger Gestalt und erreichen einen Durchmesser von über 1 m.

Der Fruchtkörper bildet sehr viele, mikroskopisch kleine Sporen. Sie sind die Verbreitungsformen des Pilzes. Treffen die Sporen auf ein geeignetes Substrat mit ausreichender Feuchte (Holzfeuchte >20 %), keimen sie aus und wachsen zu Hyphen (Pilzfäden) aus, die mit der Zeit ein neues Myzel bilden. Das Wachstum kann sehr schnell sein. Schnell entsteht ein großer Schaden an verbautem Holz.


Vorkommen

Der Echte Hausschwamm befällt vorwiegend Nadelholz in Altbauten, Pfählen und Holz in Bergwerken. Er ist ein ausgesprochener „Hausbewohner“ und kommt nur selten im Freien vor. Befällt der Pilz das Holz, so baut er die darin enthaltene Zellulose ab (Braunfäuleerreger) und nutzt diese zu seiner Ernährung. Er ist von so großer Bedeutung, da er mit Hilfe seiner Myzelstränge aktiv Wasser zu trockenen Holzabschnitten transportieren kann. An den Myzelsträngen tritt Wasser in Form von Gutationströpfchen aus und erhöht die Holzfeuchte im befallenen Bereich, bis ein Abbau durch den Pilz möglich ist. Auf diese Weise vermag der Pilz trockene Mauerabschnitte, die zwischen Holzbalken liegen, zu überbrücken. Es erscheint so, als sei das Mauerwerk befallen. Der Pilz meidet Zugluft. Deshalb sind meist die Unterseiten von Dielenbrettern oder Bretter unter Teppichen befallen. Hierdurch bleiben Befälle oftmals lange Zeit unbemerkt.