Verbreitung
Der Reismehlkäfer ist ein bedeutender Schädling in Vorratslagern, Mühlenbetrieben, in der Lebensmittelverarbeitung, aber auch im Lebensmittel- und Futtermittelhandel sowie in Küchen. Ursprünglich war die Art in Afrika beheimatet. Sie breitete sich durch den Handel weltweit aus.
Aussehen
Die Käfer sind 3 – 4 mm lang und rotbraun gefärbt. Die relativ kurzen Fühler sind zur Spitze hin verdickt. Die Flügel sind zwar ausgebildet, fliegende Individuen wurden bisher nicht beobachtet. Die drahtwurmartigen, gelblich-weißen Larven werden 4 – 5 mm lang. Sie unterscheiden sich von den Larven ähnlicher Arten durch 2 dunkle unbewegliche Fortsätze am Hinterleibsende. Die 0,7 mm großen ovalen Larveneier sind mit einem klebrigen Sekret umgeben, dass zur Anheftung an das Nahrungssubstrat dient. Die Puppe ist 3,5 Millimeter lang und weiß gefärbt. Verwechslungen können mit einer Anzahl weiterer Arten der Tenebrionidae vorkommen, die eine ähnliche Lebensweise besitzen, sowie mit den ebenfalls braunen, stäbchenförmigen Splintholzkäfern.
Entwicklung
Die Weibchen des Reismehlkäfers legen die Eier (300 bis 500 pro Weibchen) zwischen geeignete Nahrungsmittel, aber auch in Ritzen und Spalten sowie in das Gewebe von Säcken. Die Weibchen legen 2 bis 3 Eier pro Tag. Da sie aber 2 bis 3 Jahre alt werden können, legen sie im Mittel 300 bis 500 Eier. Die Larven schlüpfen nach 5 bis 12 Tagen und entwickeln sich über 5 bis 8 Stadien (im Extremfall bis zu 18 Stadien) zur verpuppungsreifen Larve. Die Verpuppung erfolgt im Nahrungssubstrat. Die Käfer schlüpfen 1 – 2 Wochen später. Die Entwicklungsdauer beträgt unter günstigen Bedingungen (30 Grad Celsius) circa 30 Tage und verlängert sich bei Zimmertemperatur auf 3,5 Monate. Der Amerikanische Reismehlkäfer ist kältetoleranter als andere Tribolium-Arten (zum Beispiel der Braune Reismehlkäfer) und kann bereits bei einer Dauertemperatur von 10 Grad überleben. Eine Überwinterung in unbeheizten Räumen ist aber unter den mitteleuropäischen Temperaturbedingungen in der Regel nicht möglich.
Schäden
Fraßschäden an pflanzlichen, getrockneten Lebensmitteln werden sowohl durch die Käfer, als auch durch die Larven verursacht. Die Larven können unbeschädigte Getreidekörner nicht als Nahrung verwerten und sind auf gebrochene Körner, Mehlanteile oder auf einen Vorbefall, zum Beispiel durch den Kornkäfer (Sitophilus granarius) oder den Kleinen Kornbohrer (Rhizopertha dominica) angewiesen. Neben Getreide und Getreideprodukten werden Bohnen, Nüsse (ohne Schale), getrocknete Früchte, Gewürze (selbst Cayennepfeffer), Schokolade, Haustierfutter und andere pflanzliche Lebensmittel befallen. Ölhaltige Waren werden vom Amerikanischen Reismehlkäfer im Vergleich zu anderen Reismehlkäferarten seltener angegriffen. In naturwissenschaftlichen Sammlungen kann die Art in Herbarien und dergleichen auftreten. Als Schädling an Insektensammlungen wurde die Art in den USA beschrieben. In Fertighäusern, deren Zwischenwände mit Reisstroh gefüllt wurden, kam es zeitweilig zu einer Massenvermehrung des Reismehlkäfers. Köder gegen Nagetiere (Ratten, Mäuse) auf Cerealien-Basis werden ebenfalls nicht selten befallen. Getreide erhält durch die Stoffwechselprodukte der Reismehlkäferlarven einen süßlichen Geschmack. Krankheiten werden durch den Reismehlkäfer in der Regel nicht übertragen, allerdings kann es bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen durch die Stoffwechselprodukte kommen.
Bekämpfung
In der gewerblichen Vorratshaltung kann der Reismehlkäfer durch chemische Behandlungsmittel oder Begasung bekämpft werden. Da sich die Entwicklung des Reismehlkäfers im Gegensatz zum Kornkäfer außerhalb der Körner vollzieht, werden auch die Entwicklungsstadien des Reismehlkäfers von insektiziden Spritzmitteln und Nebelpräparaten erfasst. Die Behandlung des befallenen Getreides mit insektiziden Spritzmitteln ist aber nur mit wenigen speziell zugelassenen Mitteln zulässig. Die 100-prozentige Abtötung aller Entwicklungsstadien des Reismehlkäfers kann auch durch Begasungsmittel erreicht werden (meist Phosphorwasserstoff), die nur durch zugelassene Anwender in geschlossenen Speichern und Silos ausgebracht werden dürfen. Inertgase (C02 und N2) werden seit einigen Jahren ebenfalls zur Bekämpfung von Vorratsschädlingen verwendet.
Vorbeugende Maßnahmen
Pheromonfallen haben sich zur Früherkennung eines Befalls durch den Amerikanischen Reismehlkäfer bewährt. In landwirtschaftlichen Betrieben ist neben der Reinigung der Lager eine chemische Behandlung der leeren Speicher gegen Vorratsschädlinge sinnvoll, die sich in Ritzen, Spalten und leeren Getreidesäcken verbergen und das neue Getreide befallen können. Die Säuberung der Erntemaschinen nach der Erntesaison ist ebenfalls eine wichtige Vorbeugemaßnahme. Im Haushalt kann die unkontrollierte Ausbreitung des Befalls verhindert werden, indem Getreideprodukte sowie weitere gefährdete Vorratsgüter in dicht schließenden Behältern oder Gläsern gelagert werden. Außerdem kann ein giftfreies Stäubesilikat zur Bekämpfung ausgebracht werden. Durch Erhitzen auf 60° C über eine Stunde wird ein Befall abgetötet. Dies kann bei im Haushalt üblichen Getreidemengen im Backofen erfolgen. Die Lagerung befallener Lebensmittel über Nacht bei -18° C im Gefrierschrank führt ebenfalls zum Absterben der Entwicklungsstadien.
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