Der Australische Teppichkäfer verbreitete sich hauptsächlich über England in die Niederlande und gelangte wahrscheinlich von dort aus auch nach Deutschland. Mittlerweile ist er zumindest in Nordwestdeutschland ein weit verbreiteter Wohnungsschädling. Er kommt in ganz Niedersachsen vor. Außerdem sind Funde in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin/Brandenburg gemeldet. Die nördliche Verbreitungsgrenze scheint das Niederelbegebiet und das südliche Hamburg zu sein. Funde aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg sind noch nicht gemeldet.
Aussehen
Der Käfer ist länglich-oval, 2,0 – 3,5 mm lang und 1,5 – 2,5 mm breit. Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind dunkelrotbraun bis schwarz, Körperanhänge (Beine, Fühler) sind rotbraun gefärbt. Die Fühlerkeule besteht in beiden Geschlechtern aus 11 Gliedern mit einer 3-gliedrigen Keule, deren erstes Glied größer ist als das zweite. Auf den Flügeldecken befinden sich mehrere aus weißen Haaren gebildete Querbinden, wobei einzelne goldgelbe und schwarze Haare eingemischt sind. Auch das Halsschild ist weißlich behaart. Diese Behaarung unterscheidet den Australischen Teppichkäfer von den bekannteren Kabinett- und Teppichkäferarten aus der Gattung Anthrenus, die immer eine beschuppte Körperoberfläche besitzen. Die Larve wird 3 bis 6 mm lang, ist an der Oberseite braun, unten gelblich weiß gefärbt und gekennzeichnet durch den Besitz von Pfeilhaarpolstern sowie eines Borstenschwanzes am Hinterleibsende. Die Puppe bleibt in der Larvenhaut und ist etwa 3- 4 mm lang. Sie bleibt fast immer in der letzten Larvenhaut.
Ernährung und wirtschaftliche Bedeutung
Die Nahrung der Larven besteht aus Wollwaren aller Art und trockenen, tierischen Stoffen. In pflanzlichen Fasermaterialien und auch Vorräten können die Tiere ebenfalls ihre Entwicklung durchlaufen. Die Larven des Australischen Teppichkäfers zerstören ein breites Spektrum tierischer Produkte wie Wolle, Pelze und Leder sowie Produkte aus diesen Materialien. Auch in Insektensammlungen können sie durch Keratinfraß erhebliche Schäden anrichten. In Wohnungen halten sich die Larven unter den Teppichen und in dunklen Ecken von Kleiderschränken auf.
Biologie und Entwicklung
Hinsichtlich Biologie und Entwicklung unterscheidet sich der Australische Teppichkäfer von den synanthropen Anthrenus- und Trogoderma-Arten dahingehend, dass bei durchschnittlicher Zimmertemperatur von 22° C zwei bis drei Generationen im Jahr ausgebildet werden können. Die Käfer schlüpfen das ganze Jahr über mit Ausnahme der Monate November bis Februar. In ihrer australischen Heimat sind die Käfer auf Blüten anzutreffen, wo sie Pollen aufnehmen. In unseren Breiten scheint die gesamte Entwicklung innerhalb von Gebäuden abzulaufen, da bisher noch keine Freilandfunde bekannt geworden sind. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass in Vogelnestern, die geschützt am Haus zu finden sind, eine Entwicklung stattfinden kann. Ob die adulten Käfer überhaupt noch Nahrung in ihrer kurzen Lebenszeit von zwei bis drei Wochen aufnehmen, ist nicht bekannt. Die Ei-Anzahl sowie die Dauer der Eientwicklung sind temperaturabhängig, wobei ihre durchschnittliche Entwicklung bei 22° C etwa 10 bis 12 Tage dauert. Die aus dem Ei schlüpfende Larve fängt unmittelbar an, Nahrung aufzunehmen. Die Anzahl der Larvenstadien ist abhängig von der Nahrung, der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit. Bei Zimmertemperaturen beträgt die vollständige Entwicklung der Larven lediglich zwei 2 Monate. Die Puppe bleibt in der letzten Larvenhaut. Das Puppenstadium dauert bei 22° C etwa 7 bis 10 Tage. Die Ende Oktober noch nicht verpuppten Larven legen eine Ruhepause von ca. 3 Monaten ein und verpuppen sich erst Ende Februar.
Fotos und Text von K. Stelling
Literatur: DpS 10/2000, Der Australische Teppichkäfer,
B. Oltmann, K. Stelling, A. Herrmann
Pelzkäfer Pheromonfalle | Klebefalle
- Zum Nachweis, ob ein Pelzkäferbefall besteht
- Das Pheromon wirkt attraktiv auf die männlichen Insekten
- Für Menschen geruchsneutral
- Die männlichen Insekten werden gefangen und die Population dadurch reduziert